Fabian Bohn
Stephanie Morcinek
Arzt Julian Serly
Kopfschmerz-Ratgeber
Kurzfassung
- Unter Kopfschmerzen fallen sämtliche Schmerzempfindungen im Bereich des Kopfes.
- Medizinerinnen und Mediziner unterscheiden dabei den primären Kopfschmerz (als Erkrankung) und den sekundären Kopfschmerz (als Begleiterscheinung einer anderen Krankheit).
- Kopfschmerzen können infolge von Stress, Flüssigkeitsmangel, bestimmten Nahrungsmitteln, verspannten Muskeln, eines hormonellen Ungleichgewichts oder auch durch andere Ursachen entstehen.
- Schmerzmittel gegen Kopfschmerzen sollten möglichst frühzeitig eingenommen werden, allerdings nicht an mehr als zehn Tagen im Monat.
Definition
Unter die Diagnose Kopfschmerzen fallen über 180 verschiedene Kopfschmerzarten. Das Gehirn selbst ist vom Kopfschmerz nicht betroffen, da es über keine eigenen Schmerzrezeptoren verfügt.
Was schmerzt, sind:
- Blutgefäße im Kopf
- Die Schädeldecke
- Hirnnerven und -häute
- Die oberen Spinalnerven
Wenn es zu einer Reizung dieser Strukturen kommt, löst dies den Kopfschmerz aus.
Ursachen
Oftmals ist es nicht möglich, die Ursache von Kopfschmerzen einzugrenzen. Mitunter ist es auch ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Hinzu kommen einige Krankheiten, die Kopfschmerzen sekundär auslösen können.
Mögliche Ursachen sind zum Beispiel:
- Neurologische Faktoren wie ein Schädel-Hirn-Trauma oder Epilepsie
- HNO betreffende Faktoren wie Sinusitis
- Psychogene Faktoren wie Stress und Schlafmangel
- Substanzen wie Alkohol, die Einnahme bestimmter Medikamente oder bestimmte Nahrungsmittel
- Belastungen wie Lärm, Schlafentzug, schlechte Luft oder ein Mangel an Flüssigkeit im Körper
- Seelische Belastungen
- Internistische Faktoren wie hormonelle Störungen und Allergien
- Orthopädische Faktoren wie eine verspannte Nacken- und Halsmuskulatur
Symptome
Welche Symptome im Einzelnen bei Patientinnen und Patienten auftreten, ist abhängig von der Art des Kopfschmerzes.
Die folgende Tabelle verschafft Ihnen einen Überblick zu den typischen Symptomen der bekanntesten Kopfschmerzarten:
Kopfschmerzart | Symptome |
---|---|
Spannungskopfschmerz |
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Migräne |
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Cluster-Kopfschmerzen |
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Zervikogener Kopfschmerz (ausgehend von der Halswirbelsäule) |
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Diagnose
Hinsichtlich der Diagnose ist in erster Linie zu unterscheiden, ob es sich um Spannungskopfschmerzen oder Migräne handelt.
Kopfschmerzen lassen sich von Migräne anhand der folgenden Merkmale abgrenzen:
- Bewegung wirkt sich häufig förderlich auf Kopfschmerzen aus, Migräne verschlimmert sich dadurch.
- Kopfschmerzen fühlen sich dumpf-drückend an, Migräne dagegen pochend-pulsierend.
- Kopfschmerzen betreffen den gesamten Kopf, während Migräne meist nur halbseitig aufritt.
Kopfschmerztagebuch führen
Für die Diagnose ist es hilfreich, ein Kopfschmerztagebuch zu führen. Darin tragen Sie Ihre Mahlzeiten, das Wetter, Ihre Befindlichkeit, Ihre Schlafzeiten und weitere Informationen ein. Anhand der Aufzeichnungen kann die Ärztin bzw. der Arzt leichter feststellen, ob bestimmte Trigger vorliegen, die Ihre Kopfschmerzen auslösen.
Wichtig: Smartphone-Apps wie die „Migräne-App“ helfen dabei, alle wichtigen Daten dafür zu dokumentieren.
Behandlung
Gerade bei mittelstarken bis starken Kopfschmerzen lässt sich der Alltag ohne Behandlung kaum bewältigen. Patienten sind daher darauf angewiesen, mit den richtigen Mitteln den Kopfschmerz zu lindern. Viele Betroffene greifen in Eigenregie auf Schmerzmittel zurück.
Empfohlene Schmerzmittel bei Migräne und Kopfschmerzen
Laut Empfehlung der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) hilft bei Migräne und Kopfschmerzen in der Regel am besten ein kombiniertes Schmerzmittel aus:
- Acetylsalicylsäure (ASS)
- Paracetamol
- Koffein
Zur Mittel der ersten Wahl gehören außerdem Schmerzmittel mit dem Wirkstoff Ibuprofen. Auch hier zeigt sich eine stärkere und schnellere Wirkung in der Kombination mit Koffein.
Faustregeln für die Selbstmedikation
- Wenn Sie mit der Einnahme der Medikamente warten, schlagen die Schmerzmittel bei fortgeschrittenem Kopfschmerz meist weniger an. Infolgedessen ist es oftmals notwendig, die Dosis noch weiter zu erhöhen. Nehmen Sie daher Ihre Schmerzmittel ein, sobald sich die ersten Anzeichen bemerkbar machen.
- Nehmen Sie Schmerzmittel nicht häufiger als an zehn Tagen im Monat ein. Durch einen übermäßigen Gebrauch kann es zu einem medikamenteninduzierten Kopfschmerz kommen.
Wann sollte ich mit Kopfschmerzen zum Arzt?
Die meisten Kopfschmerzpatientinnen bzw. -patienten behandeln ihre Beschwerden selbst mit Schmerzmitteln. Wenn diese aber nicht gut anschlagen oder Sie besonders häufig an Kopfschmerzen leiden, ist ein Arztbesuch empfehlenswert.
Bei diesen Warnsignalen sollten Sie die Notaufnahme aufsuchen:
- Bei plötzlich auftretenden Kopfschmerzen mit extremer Intensität.
- Wenn ein steifer Nacken, epileptische Anfälle, Taubheit in einer Körperhälfte und andere neurologische Ausfallerscheinungen oder hohes Fieber als Begleiterscheinungen hinzukommen.
Fragen und Antworten
Ich habe Kopfschmerzen – welcher Arzt ist für mich zuständig?
Der erste Ansprechpartner für alle gesundheitlichen Fragen ist Ihr Hausarzt. Dieser kann dann entscheiden, ob Sie eine Überweisung zu einem Spezialisten benötigen. Dafür kommen unter anderem Neurologen und Schmerztherapeuten infrage.
Kann ich bei Kopfschmerzen eine Krankschreibung bekommen?
Wenn Sie sich aufgrund Ihrer akuten Kopfschmerzen nicht wohlfühlen, können Sie Ihre Ärztin/ihren Arzt um eine Krankschreibung bitten. Die TeleClinic bietet Ihnen die Möglichkeit, online mit einem deutschen Arzt zu sprechen. Wir können Ihnen eine Krankschreibung mit einer Gültigkeit von bis zu sieben Tagen ausstellen.
Wo erhalte ich bei Kopfschmerzen ein Rezept für Medikamente?
Ein Großteil der Schmerzmittel gegen Kopfschmerzen und Migräne ist rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Sollten Sie jedoch ein verschreibungspflichtiges Medikament benötigen, müssen Sie sich dafür an eine Ärztin/einen Arzt wenden. Hier bei der TeleClinic können Sie bequem per Video-Call mit einem unserer Experten in Kontakt treten.
So kann TeleClinic helfen
Kopfschmerzen haben ein vielfältiges Erscheinungsbild mit diversen Ursachen und Ausprägungen. In einem Online-Arztgespräch erhalten Sie in wenigen Minuten eine individuelle Beratung und können gerade bei Kopfschmerzen mit dem passenden Medikament schnell Abhilfe schaffen. Ihr Rezept erhalten Sie nach dem Gespräch mit einer Ärztin bzw. einem Arzt direkt per App und können es in einer Apotheke in Ihrer Nähe einlösen oder Ihr Medikament nach Hause liefern lassen. Bei Bedarf erhalten Sie auch eine Krankschreibung, bequem & schnell per App.
Quellen
- https://www.aerzteblatt.de/treffer?mode=s&wo=17&typ=16&aid=201697&s=kopfschmerzen
- https://www.kopfschmerzen.de/diagnose/wann-zum-arzt
- https://www.kopfschmerzen.de/kopfschmerzen
- https://www.kopfschmerzen.de/diagnose/unterschied-kopfschmerzen-und-migraene
- Zuletzt aktualisiert: 11. März 2024
Dieser TeleClinic-Ratgeber wurde nach höchstem wissenschaftlichen Standard von unseren Medizinredakteuren verfasst. Die Artikel sollen Ihnen lediglich Erstinformation zu diversen Themen bieten und können keine ärztliche Diagnose ersetzen. Gerne beraten Sie erfahrene Ärzte weiterführend in einem Online-Arztgespräch.